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Private Big5 Wildreservate in der Provinz Eastern Cape

'Müssen wir den Kruger Park besuchen, wenn wir Tiere sehen wollen', fragen sich viele Südafrika Reisende. Die Antwort lautet nein. Wenngleich der Kruger National Park mit seiner riesigen Ausdehnung und seinem immensen Wildbestand natürlich unvergleichlich ist, so kann man auch bei einem Besuch der Garden Route die gesamte Tierwelt Afrikas kennenlernen. Erfahrene Ranger führen Safarifahrten durch, bei denen man viel Interessantes und Wissenswertes erfährt, was den Selbstfahrern verwehrt bleibt. Viel Wild sieht man natürlich schon im Addo Elephant National Park. Wer die Big 5 (Elefant, Nashorn, Büffel, Löwe, Leopard) erleben will, muss jedoch ein privates Wildreservat in der Umgebung besuchen. Derer gibt es mittlerweile viele in der Ostkap Provinz (Eastern Cape).

Das älteste und renommierteste Reservat im Ostkap ist das 25000 ha große Shamwari Game Reserve. Am Ufer des Bushmans Rivers gelegen findet man hier die Big5 sowie die gesamte afrikanische Tierwelt vor. Es gibt außerdem Rehabilitationsprogramme für besonders geschützte afrikanische Tierarten. So setzt sich die "Born Free Foundation" beispielsweise für Großkatzen ein, die früher einmal in Gefangenschaft lebten. Zudem engagiert sich ein gesondertes Team gegen Wilderei. Mit fünf verschiedenen Ökosystemen bietet das Reservat vielen Pflanzen-, Tier- und Vogelarten einen geeigneten und geschützten Lebensraum. Für Übernachtungsgäste stehen zahlreiche luxuriöse Unterkünfte zur Verfügung.

Das angrenzende Amakhala Game Reserve mit 7500 ha Fläche wurde 1999 gegründet. Heute sind in diesem Wildreservat über 60 Säugetierarten heimisch, unter anderem auch die Big5. Der Bushman's River, der am weitesten per Boot befahrbare Fluss Südafrikas, durchzieht die Landschaft, die durch die Diversität an Klima- und Vegetationszonen besonders sehenswert ist.

Weiter südöstlich liegt das Sibuya Game Reserve. Durch die Lage am Kariega Fluss können die drei Unterkünfte im Reservat nur per Bootstransfer von Kenton-on-Sea erreicht werden. Mehr als 400 Vogelarten leben in diesem vielfältigen Gebiet, in dem man weitläufige Savannen, mäandernde Flussläufe, dichte Wälder und weite Küstenstreifen auf 3000 ha vorfindet.

Das nördlich angrenzende Kariega Game Reserve mit über 10000 ha unberührter Wildnis bietet ebenfalls zahlreiche Safaris und Aktivitäten an, um die afrikanische Tierwelt, sowie Flora und Fauna kennen zu lernen.

amakhala löwe
Bild links: Löwe im Amakhala Game Reserve
Oben rechts: Safarifahrt im Shamwari Reserve

shamwari safari
Der stark gefährdete blaue Kranich gibt dem nördlich von Kariega gelegenen Kwandwe Game Reserve seinen Namen. Er wird, als Nationalvogel Südafrikas, in diesem Reservat, wie auch andere Säugetierarten (z.B. Spitzmaulnashorn, Weißschwanzgnu) geschützt. Die vielfältige Landschaft mit 22000 ha entlang des Great Fish Rivers, der sich durch das Reservat schlängelt, hebt sich durch einen großen Artenreichtum hervor, was man bei ausgiebigen Safarifahrten, Angel- und Bootsausflügen genießen kann.

Südwestlich von Grahamstown liegt das umweltbewusste Pumba Game Reserve mit einer Größe von 7000 ha und zwei luxuriösen Lodges im gehobenen Preissegment. Neben den Big5 ist dieses naturbelassene Reservat Heimat des seltenen weißen Löwen, der als genetische Besonderheit gilt. Weltweit gibt es nur rund 500 von diesen Tieren. Ziel des Pumba Wildreservats ist es, nachhaltig überlebensfähige Populationen des weißen Löwen anzusiedeln. 2011 brachte ein Weibchen zwei weiße Junge zur Welt, was als großer Zuchterfolg gilt. Es siedelten sich zudem im Reservat auch wieder freilebende Leoparden an, die aus anderen Gebieten vertrieben wurden und nun unter besonderem Schutz stehen.

Zwischen dem Pumba und dem Amakhala Reservat liegt das Lalibela Game Reserve mit 7500 ha Fläche. Die Tierwelt ist breit gefächert, mit den Big Five, sowie Hyänen, Giraffen, Geparden, Warzenschweinen und vielen mehr. Es gibt insgesamt fünf Ökosysteme in Lalibela. Dazu gehören dichte Küsten- und alte Akazienwälder, eine ausgedehnte Fynbos-Vegetation, weite Gras- und Savannenlandschaften und Buschland. Es gibt drei Unterkunft Optionen innerhalb des Lalibela Reservats.

Das Schotia Game Reserve grenzt direkt an den Addo Elefanten Nationalpark an. Es zählt neben dem Shamwari Game Reserve ebenfalls zu den ältesten privaten Wildreservaten im Ostkap. Es ist zwar mit einer Größe von 2000 ha sehr klein, aber dennoch sehr wildreich, denn es gibt über 40 Großsäugetierarten und insgesamt rund 2000 Tiere. Das Reservat teilt sich in zwei Gebiete, den Bereich der Löwen und den Teil der Tieraufzucht. Elefanten gibt es aber keine, weshalb auch Pirschfahrten zum Addo möglich sind.

Großer Vorteil sämtlicher Reservate im Ostkap: alle sind malariafrei. Für nicht wenige Reisende ist dies ein wichtiger Punkt. Vor allem Familien mit Kindern schrecken oft vor einer Malaria Prophylaxe zurück und betrachten den Kruger Park als no-go-area. Ein weiterer Vorteil ist die Größe der Parks. Da die privaten malariafreien Wildreservate kleiner sind als der bekannte Kruger Nationalpark, ist die Chance höher, die Big5 zu sehen. Die Unterkünfte dort sind allerdings teurer.

Detaillierte Reisetipps: Wildreservate Ostkap INFO