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Johannesburg – Stadt des Goldes


Im Gebiet des Witwatersrand liegen die reichsten Goldvorkommen der Erde, und so ist es nicht verwunderlich, dass Südafrika im Goldbergbau zu den führenden Ländern der Welt gehört. Das goldhaltige Gestein wird heute aus beträchtlicher Tiefe zu Tage gefördert. Mit bis zu 3900 Metern gehören z.B. die Schächte der Western Deep Levels Mine zu den tiefsten der Welt.

krugerrandDer Bergbau in so großer Tiefe ist normalerweise äußerst problematisch, denn alle 33 Meter steigt die Umgebungstemperatur um ein Grad an. In Südafrika herrschen allerdings besonders günstige geothermische Bedingungen. Dennoch sind bei der großen Tiefe und dem immensen Maschineneinsatz große Klimaanlagen notwendig, um die Arbeitsbedingungen unter Tage erträglich zu machen. Die Luft wird auf "angenehme" 32 Grad heruntergekühlt, allerdings muss man dabei eine fast 100% Luftfeuchte in Kauf nehmen.


Foto links: Kruger Rand, seit Jahrzehnten ein Exportschlager Südafrikas. Rechts: der Guss von Goldbarren in einer Mine in Johannesburg.
goldbarrenguss

Material-, Arbeits- und Energieaufwand bei der Goldgewinnung sind immens. Um eine einzige Feinunze Gold herzustellen (1 Unze = 31,104 g ) benötigt man 3,3 Tonnen Erz, 5440 Liter Wasser, 572 Kilowattstunden Strom, 12 Kubikmeter Pressluft und dazu jede Menge Sprengstoff sowie tonnenweise Chemikalien. Nachdem das goldhaltige Gestein zu Tage gefördert worden ist, müssen noch mehrere aufwendige Verarbeitungsstufen in einer Goldraffinerie durchlaufen werden, bis das wertvolle Edelmetall in absoluter Reinheit vorliegt.

Der Goldpreis fiel in den 90er Jahren kontinuierlich, vor allem bedingt durch das billige Gold der Konkurrenten Russland und Australien. Südafrikas Goldindustrie geriet dadurch zeitweise stark in Bedrängnis und konnte nur überleben, weil der Kurs der südafrikanischen Währung ebenfalls in den Keller rutschte. Erfreulicherweise ist der Goldpreis in den letzten Jahren wieder kräftig gestiegen.
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