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Südafrikas Währung und Südafrikas Finanzen – Der Südafrikanische Rand

reservebank_southafricaWertverfall des ZAR

Vor 30 Jahren mußte man für einen südafrikanischen Rand (ZAR) umgerechnet einen Euro zahlen. Die südafrikanische Währung hat seitdem rund 90% ihres Wertes gegenüber den Leitwährungen in Amerika, Europa und Asien eingebüßt. Besonders in den letzten Jahren der Apartheid Ära verlor der Rand drastisch an Wert und notierte zu Beginn der demokratischen Wende in Südafrika rund 6:1 zum Euro. Trotz Aufbruchstimmung im Lande setzte sich der Wertverfall anschließend fort. Allein 1998 sackte der Rand um rund 25%. Und dies, obwohl die Währung durch hohe Zinsen geschützt wurde und die Inflation eher rückläufig war. Viele Anleger, die sich die 1997 mit großem Optimismus emittierten, hochverzinslichen Rand-Anleihen kauften (Zinssätze bis zu 18%), bekamen den Wertverfall der Währung schmerzhaft zu spüren.

Nachdem die Währung in 2004 und 2005 wieder deutlich zulegte, gab sie 2006 und 2007 und ganz besonders in 2008 erneut stark nach - allein in 2008 um rund 30%. Kurzzeitig notierte sie 15:1 zum Euro. In den Folgejahren wurde die Währung dann wieder deutlich fester und pendelte sich bei 10:1 zum Euro ein. Seit Mitte 2012 hat sich der Rand wieder  abgeschwächt und notiert nun (Jahresbeginn 2018) um die 15:1 zum Euro, wobei er zeitweise schon bei 18:1 lag. Ob die südafrikanische Reservebank den Rand längerfristig auf diesem Niveau
halten will, ist derzeit noch unklar. Da die Inflation in Südafrika deutlich höher ist als in Deutschland, wäre eine Abwertung eigentlich angemessen und schon lange zu erwarten gewesen.

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Zinsen in Südafrika

Auch an der Zinsfront hat sich die Lage etwas beruhigt. Südafrikas Zentralbank konnte in den vergangenen Jahren die Leitzinsen kontinuierlich senken, ohne dass dies Auswirkungen auf den Wechselkurs des Rand gehabt hätte. Erst in 2008 wurden die Zinsen wieder leicht angehoben. Ebenfalls positiv: die einst hohe Inflation ist in den vergangenen Jahren eher rückläufig gewesen und liegt derzeit bei knapp 7%. Wer in Südafrika investiert, sollte sich trotzdem darüber im klaren sein, dass mit - immer noch relativ hohen - Zinsgewinnen und Renditen auch ein hohes Risiko verknüpft sein kann. Die südafrikanische Währung ist immer wieder ein beliebtes Objekt für Spekulanten gewesen, wenngleich die Reservebank bisher stets erfolgreich gegengesteuert hat.

Exchange Controls

Wenngleich die Währungsbeschränkungen in den letzten Jahren gelockert wurden, so gelten für Südafrikaner nach wie vor strenge "Exchange Controls" Regularien, und die Geldbewegungen aus dem Land werden von der Reserve Bank genau überwacht. Maximal 160.000 Rand darf man pro Jahr aus Südafrika heraus bewegen, sofern man ein Flugticket vorlegen kann. Offshore Investments sind auf 2 Millionen Rand beschränkt. Auf diese Weise versucht das Land - bisher nicht ohne Erfolg - sich vor übermäßigen Währungsspekulationen zu schützen.

Foto links: die Reserve Bank, höchstes Gebäude in Pretoria.

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