Diamanten aus Kimberley in Südafrika
Der Aufbau der Diamantenindustrie in Südafrika ist untrennbar mit dem Aufstieg des Firmenimperiums De Beers verbunden. Es war der junge Cecil Rhodes, der im Jahre 1888 die De Beers Minengesellschaft in Kimberley gründete. Er benannte sie nach den ursprünglichen Besitzern der Farm Zandfontein. Rhodes führte einen erbitterten Konkurrenzkampf gegen andere Minenbesitzer und kontrollierte Ende 1889 die Diamantenindustrie Südafrikas. Der Ausstoss an Diamanten konnte nun gesteuert und so die Preise auf einem profitablen Niveau gehalten werden.Doch mit der Entdeckung neuer Fundstätten bei Pretoria und in Deutsch-Südwest-Afrika (Namibia) wurde die Vormachtstellung von De Beers gebrochen. Der aus Deutschland eingewanderte Ernest Oppenheimer erlangte dann mit seiner 1919 gegründeten Minengesellschaft Consolidated Diamond Mines (CDM) die Führungsrolle. 1929 übernahm Oppenheimer auch den Vorsitz der De Beers Gruppe und schloss schliesslich beide Unternehmen zu einem Kartell zusammen.
Oben rechts: Ungeschliffene Rohdiamanten. Unten rechts: Diamanten-Schleifer. Links oben: Ernest Oppenheimer. Darunter: das historische Gebäude der De Beers Minengesellschaft.
Die Diamantenvorkommen der Kimberley Region gelten als primäre Lagerstätten, d.h. die Diamanten werden hier direkt am Ort ihrer Entstehung gefunden. Diamanten sind nichts anderes als Kohlenstoffe, die vor Millionen von Jahren unter extremen Druckbedingungen und Temperaturen in tieferen Erdschichten kristallisierten. Durch vulkanische Aktivitäten wurden sie freigesetzt. Der Druck des Erdmagmas bildete Schlote in der Erdkruste, durch die dann das Magma als Vulkan heraustrat. In diese Schlote, die aus vulkanischem Gestein, dem sogenannten Kimberlit, bestehen, sind die Diamanten eingebunden. Durch seitliches "Anbohren" der Schlote konnte man das diamanthaltige Gestein abbauen. In 10 Tonnen Gestein stecken normalerweise 1 bis 2 Karat Rohdiamanten, wobei 1 Karat etwa 0,2 Gramm entsprechen.