Geschichte der Kolonie Natal
Unsicheres Durban
Der portugiesische Seefahrer Vasco da Gama erreichte die Bucht des heutigen Durban Weihnachten 1497. Er nannte sie "Rio de Natal", Weihnachtsfluss. Seitdem wurde die Bucht immer mal wieder von Seefahrern und Kaufleuten angesteuert, aber erst 1823 entstand hier eine richtige Siedlung: "Port Natal". 1835 erhielt der Ort den Namen Durban, nach dem damaligen Gouverneur der Kap-Kolonie, Sir Benjamin Durban. Das Leben in der kleinen Hafenstadt sowie im Umland war geprägt von Unsicherheit. Die Zulus betrachteten Natal als ihr Stammesgebiet und duldeten die weißen Siedler nur, weil die Stadt ihnen als Handelsplatz von Nutzen war. Als 1838 die Voortrekker nach Natal kamen und heftige kriegerische Auseinandersetzungen mit den Zulus an der Tagesordnung waren, war auch Durban immer wieder von Überfällen betroffen.
Britische Vorherrschaft in Natal
Nach der Unterwerfung der Zulus durch die burischen Voortrekker in der Schlacht am Blood River im Jahre 1838 kehrte für einige Zeit Ruhe ein. Doch alsbald begannen Voortrekker und Briten, um die Vorherrschaft in Natal zu streiten. Die teils mit großer Härte geführten Auseinandersetzungen konnten die Briten schließlich für sich entscheiden. 1844 wurde Natal britische Kronkolonie. Die Voortrekker zogen sich nach Norden zurück.
Anglo-Zulu Krieg
1879 erhoben die Briten Ansprüche auf das gesamte Zululand und stellten dem Zulukönig Cetshwayo ein praktisch unannehmbares Ultimatum. Der sich anschließende Anglo-Zulu Krieg war für die Briten zunächst sehr verlustreich. Besonders katastrophal war die Schlacht am Isandlwana Berg am 22. Januar 1879. Rund 20.000 Zulu-Krieger überrannten hier das Lager der British Army. Trotz überlegener Bewaffnung waren die Engländer der Wucht des Angriffs nicht gewachsen. Viele bedeckten ihr Gesicht mit den Händen und warteten, bis sie niedergestochen wurden, andere verkrochen sich in ihre Zelte oder versuchten, zu flüchten. Fast 2000 Soldaten wurden von den wütenden Zulus in wenigen Stunden niedergemetzelt.
Finale Unterwerfung der Zulus
Dieser Sieg des Zulu-Königs wirkte zunächst wie ein Schock. Doch die Engländer entschlossen sich, weitere Truppen ins Land zu bringen. Der Anglo-Zulu Krieg ging weiter und endete - nach zahlreichen weiteren verlustreichen Kämpfen - 1887 mit dem Sieg der Engländer. Kwazulu wurde von Natal annektiert. Die nördliche Grenze markierte der Tugela River.
Bild oben: The Battle of Isandlwana, Gemälde von Charles E. Fripp (National Army Museum, London). Bild links: Zulu König Cetshwayo (Cape Archives, coloriert @ KGH)