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Johannesburg und seine Suburbs

Die 4-Millionen Metropole Johannesburg dehnt sich über eine riesige Fläche von rund 40 mal 40 Kilometern aus und verfügt über eine verwirrende Vielfalt von Stadtteilen, "Suburbs" genannt. Wie in allen Städten Südafrikas haben die Suburbs einen unterschiedlichen Charakter und ein unterschiedliches Prestige. Sie werden von mehr oder weniger wohlhabenden Südafrikanern bewohnt, sind eher "weiß" oder eher "schwarz", haben mehr oder weniger Grünflächen und sind eher reine "residential areas" - Wohngegenden - oder mit Industrieansiedlungen durchsetzt.

Insgesamt werden die Johannesburger Suburbs in sieben Distrikte eingeteilt. Der älteste Distrikt ist der Central Business Distrikt, abgekürzt CBD. Er ist das Manhattan Johannesburgs. Riesige kastenförmige Bürohochhäuser stehen hier dicht an dicht, die meisten Anfang des 20ten Jahrhunderts errichtet. Die Straßen verlaufen schachbrettartig. Tagsüber geht es hektisch zu in diesem Distrikt, nach Büroschluß wird es still.

Östlich des CBD liegen die Stadtteile Hillbrow und Berea. Einstmals waren dies trendige, lebhafte Wohngegenden mit teuren Apartmenthäusern. Nach Ende der Apartment verkamen beide Bezirke jedoch zunehmend. Häuser wurden von Migranten aus Zimbabwe und anderen Problemzonen Afrikas besetzt. Drogendealer und organiserte Kriminalität hielten Einzug und machten beide Stadtteile zu einem gefährlichen Pflaster, No-Go Zone für Touristen.

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Ganz anders ist es in den Stadtteilen im Central District nordwestlich des CBD. Hier, in Parktown, Melville oder Rosebank, ist es gepflegt und grün, und es sind ausschließlich die wohlhabenden Johannesburger, überwiegend Weiße, die in diesen Stadtteilen anzutreffen sind. Auch die Stadtteile im angrenzenden North District sind wohlhabend, insbesondere das mondäne Sandton mit seinen gigantischen Shopping Malls, schicken Restaurants und Cafés.
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Die North-Western Suburbs sind etwas weniger wohlhabend. Hier gibt es reine Wohngegenden, aber auch Gegenden mit Industrie, vor allem im nördlichen Teil. Ganz im Süden dieses Bezirks liegt Sophiatown, eines des größten schwarzen Townships im Raum Johannesburg.

Der South-West District umfaßt im wesentlichen das riesige Soweto, berühmtestes schwarzes Township in Südafrika. Soweto - der Name steht für "South Western Townships" - besteht überwiegend aus kleinen "Matchbox" Häusern, von der Regierung preiswert gebaut. Wohlhabendere Sowetans haben dazwischen auch größere Häuser platziert.

Der Southern District liegt bereits weit von der City entfernt. Er ist im wesentlichen durch Industrie Anlagen gepägt. Ganz im Süden liegt Orange Farm, ein "Informal Settlement" oder "Squatter Camp". Hier wohnen den Ärmsten der Armen in Wellblech-Hütten.

Die Eastern Suburbs schließlich gehören zu den ältesten Stadtteilen Johannesburgs. Hier, in Bedfordview oder Edenvale, leben vorwiegend englischsprachige Weiße. Am Ostrand dieses Bezirks liegt der Oliver Tambo International Airport, das wichtigste Eingangstor nach Südafrika.
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