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Das Ndebele Museumsdorf in Botshabelo


Einige Kilometer nördlich der kleinen Ortschaft Middelburg liegt die alte Missionsstation Botshabelo, 1865 von der Berliner Missionsgesellschaft gegründet. Seit 1971 ist Botshabelo ein Museumsdorf, das für Besucher offen ist. Besonders interessant ist das angegliederte Freilicht-Museum. Es versucht, die - in Vergessenheit geratene - Kunst und Kultur des Süd-Ndebele Volks zu bewahren.

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Die Ndebele gehören zur großen Gruppe der Nguni Völker. Man vermutet, dass sie zwischen dem 15. und dem 16. Jahrhundert aus der Natal-Region kamen und hier in teils friedlicher, teils konfliktreicher Koexistenz mit anderen Nguni Gruppen lebten.

Nachdem sich im 18. Jahrhundert die Buren nördlich des Vaal-Flusses niedergelassen hatten, wurden viele Ndebele als Farmarbeiter verpflichtet. Ihr kulturelles Erbe geriet immer mehr in Vergessenheit. Nur die Gruppen im Süden bewahrten ihre traditionellen Zeremonien und gaben ihrer Identität durch eine besonders farbenprächtige Gestaltung ihrer Häuser Ausdruck. In den Wandmalereien werden Gegenstände abstrahiert, wie sie die Ndebele in der Begegnung mit der Kultur der Weißen kennengelernt hatten. So werden z.B. die geometrischen Formen der Rasierklinge oder Buchstaben des Alphabets nachempfunden.

Genauso farbenprächtig wie die Wandmalereien sind die Kleidungs- und Schmuckstücke der Frauen, die auch dazu dienen, den Familienstatus anzuzeigen.
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